All das geschieht – Eine szenische Lesung

All das geschieht,

ein Briefwechsel zwischen Eheleuten zwischen 1938 und 1942, dargestellt als eine szenische Lesung.

Sonntag, 26.01.2025 um 18:00

Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten

Diese Lesung hilft uns, die heutige Zeit besser zu verstehen, indem wir in die Vergangenheit schauen. Wir fragen uns: Warum finden Menschen undemokratische Ideen gut? Wie kommen sie zu rechten oder verschwörungstheoretischen Gedanken? Warum sind solche Erklärungen der Welt für manche Menschen attraktiv?

Deutschland hat in der eigenen Geschichte ein Beispiel für eine Zeit, in der viele Menschen antidemokratische und rassistische Ideen unterstützt haben: die Zeit des Nationalsozialismus. Das ist zwar lange her, aber es betrifft unsere Großeltern oder Urgroßeltern. Wir können und sollten daraus lernen.

In dieser Lesung kommen zwei Menschen aus der damaligen Zeit durch ihre Briefe zu Wort. Wir nennen sie Hilde Laube und Roland Nordhoff. Sie haben sich 1938 kennengelernt. Sie haben sich verliebt, später geheiratet und Kinder bekommen. Bis Anfang 1946 haben sie sich über 4.000 Briefe und Postkarten geschrieben. Diese Briefe sind alle noch erhalten. Das ist besonders, denn oft sind Briefe aus Kriegszeiten verloren gegangen. Das lag daran, dass die Soldaten im Krieg die Briefe nicht immer sicher aufbewahren konnten.

Die Briefe von Hilde und Roland sind wichtig, weil sie uns viel über ihre Gefühle und Gedanken in dieser Zeit erzählen. Sie schreiben über das Leben im Krieg, ihren Glauben, ihre Meinung über „den Führer“ und ihre Zweifel. Sie erzählen auch, wie sie aus schlechten Stimmungen wieder herausgefunden haben. Diese Briefe sind anders als Erzählungen von Menschen, die erst später über diese Zeit sprechen. Die Briefe sind direkt aus der damaligen Zeit und deshalb sehr echt.

Man darf aber nicht vergessen, dass diese Briefe unter schwierigen Bedingungen geschrieben wurden. Es gab keine Geheimnisse in der Post, und die Menschen mussten damit rechnen, dass die Briefe von der Zensur gelesen wurden. Deshalb haben Hilde und Roland manchmal vorsichtiger geschrieben. Sie wussten nie genau, ob jemand ihre Briefe liest. Roland schreibt in einem Brief, dass bei seinen Kameraden manchmal Briefe nicht angekommen sind. Bei Hilde und Roland scheint es aber keine Probleme gegeben zu haben.

Jüdisches Leben in Neuruppin

Während des diesjährigen Gedenkens an die Novemberpogrome von 1938 erinnerte Wolfgang Freese kürzlich an die Recherchen und den Film über Hermann Karger, den früheren jüdischen Eigentümer des Kaufhauses Magnet.

https://kaufhausmagnet.de/blicke-durch-schaufenster/ungeklaerte-eigentumsverhaeltnisse/

Wolfgang sprach außerdem die lesenswerte Biographie über Walter Blumenfeld von Andreas Jüttemann und Benjamin Kuntz an, erschienen im Verlag Hentrich & Hentrich, 2023

Gegen das Vergessen

9. November, 19:30 Klosterkirche

Konzert zum Gedenken an die Reichsprogromnacht 1938 mit Liedern und Kompositionen jüdischer Musiker – verfolgt, verfemt und zum Teil ermordet. U.a. mit Liederzyklus „Ich wandre durch Theresienstadt“ und ausgewählten Texten erinnern wir in diesem Jahr an die Schriftstellerin und Lieddichterin Ilse Weber, die vor 80 Jahren in Ausschwitz ermordet wurde. Eintritt frei. Spenden am Ausgang willkommen.

Progrom Gedenken

Das Aktionsbündnis Neuruppin bleibt bunt ruft auf zu einer Demonstration am Sonnabend, 9. November 2024 um 11 Uhr. Treffpunkt ist am Stolperstein für Regina Meyerhard vor dem Haus Neustädter Straße 46. Das Motto lautet „Antisemitismus tötet – gestern wie heute. Neuruppin mahnt und gedenkt der Opfer von Antisemitismus und Rassismus.“
Damit wird auch in diesem Jahr an die antisemitischen Pogrome des November 1938 erinnert. Gesteuert durch das nationalsozialistische Regime waren damals mehr als 1.400 Synagogen und Beträume, aber auch tausende jüdische Geschäfte und Wohnungen zerstört worden. Etwa 800 Juden wurden in jenen Tagen ermordet, 10.000 in Konzentrationslager gesperrt, bereits drei Jahre vor dem Beginn der systematischen Vernichtung der europäischen Juden.
„Es ist und bleibt notwendig, an die Gräueltaten der Nazis zu erinnern,“ betont Martin Osinski, Sprecher im Aktionsbündnis Neuruppin bleibt bunt. „Damals wie heute vergiften antisemitische Vorurteile das Zusammenleben.“

NIE WIEDER Döner abfackeln!

Hallo buntes Neuruppin und demokratisches Umland,

noch ist ungeklärt, wer und was hinter den Brandanschlägen auf den Imbiss „Döner Times“ in Alt Ruppin steckt. Auch die Polizei schließt ein rassistisches Motiv nicht aus. – Anlass genug, um Herrn Abassi, seiner Familie und seinem Team zu zeigen, dass wir sie in dieser Situation nicht allein lassen. Eine Versammlung ist angemeldet, gilt aufgrund der besonderen Umstände als Spontandemo und wird deshalb ab sofort beworben:

Solidarität mit DÖNER TIMES! Angemeldete Spontandemo – Protest gegen den feigen Brandanschlag auf den Imbiss von Herrn Ali Abassi.

Sonntag, 23. Juni 2024, 15:00 Uhr, Alt Ruppin, Brückenstraße 3.

Bitte kommt zahlreich, bringt Speis, Trank und Geld mit!

Und: bitte schnell und breit teilen – vielen Dank!
zum Anlass:
https://www.maz-online.de/lokales/ostprignitz-ruppin/neuruppin/alt-ruppin-brandanschlag-auf-doener-times-video-soll-taeter-zeigen-O37FJYIRRVAGBLZHK7OE2SKLGI.html

AfD-Komplex: Veranstaltung zur Correctiv-Recherche

Buchlesung und Gespräch mit Jean Peters, Co-Autor von Der AfD Komplex
Mittwoch, 15. Mai 2024, 18.00 Uhr, (Einlass 17.15 Uhr)
Aula des Karl-Friedrich-Schinkel-Gymnasiums
Käthe-Kollwitz-Straße 2, 16816 Neuruppin
Eine gemeinsame Veranstaltung von:
Evangelische Erwachsenenbildung, „Neuruppin bleibt bunt“, Karl-Friedrich-Schinkel-Gymnasium und Fontane-Buchhandlung Neuruppin

Demo-Tour „Nie wieder heißt nie wieder!“ am 07.04.24

Erneute Demonstration für Solidarität
Jeden Monat eine Demonstration für Solidarität und Demokratie, gegen rechtsextremistische Hetze – das ist der Plan des Aktionsbündnisses Neuruppin bleibt bunt für das Wahljahr 2024. Am Sonntag, den 7. April 2024 ist es wieder so weit. Treffpunkt und Auftaktkundgebung ist um 15 Uhr am Fontaneplatz. Von dort zieht die sogenannte „Demo-Tour“ unter dem Motto „Nie wieder heißt nie wieder!“ zur Klosterkirche.
„Wir sind alarmiert und nehmen es sehr ernst, wenn Rechtsextremisten über Remigration fantasieren,“ meint der Sprecher des Aktionsbündnisses Neuruppin bleibt bunt, Martin Osinski. „Nie wieder darf sich die unheilvolle Geschichte der NS-Diktatur wiederholen. Die oft beschworene wehrhafte Demokratie, das sind die Menschen, die mit friedlichen Mitteln für gesellschaftlichen Zusammenhalt einstehen und Lösungen und Kompromisse suchen für bestehende Probleme.“

Aktion „Gesicht zeigen“
Während der vorherigen Demonstration Anfang März hatten sich mehr als 200 Menschen fotografieren lassen, um auf Plakaten und im Internet Gesicht zu zeigen für die Demokratie. Die Organisatoren waren überwältigt von dem großen Andrang – drei Fotografinnen hatten alle Hände voll zu tun. Auf der April-Demonstration sollen nun erste Plakate gezeigt werden.

kommende Ereignisse

12. März, 14. März 24: Fotoshootings auf dem Schulplatz
Während der Demonstration „Nie wieder heißt nie wieder!“ am vergangenen Sonntag hatte das Aktionsbündnis Neuruppin bleibt bunt zu einer Fotoaktion aufgerufen. Unter der Überschrift „Gesicht zeigen für Demokratie, Vielfalt, Menschlichkeit und gegen rechte Hetze“ ließen sich zahlreiche Menschen fotografieren. Der Andrang war überwältigend, sodass aus Kapazitätsgründen nicht alle Interessierten portraitiert werden konnten.
Wegen der großen Nachfrage hat das Aktionsbündnis zwei weitere Fototermine in der kommenden Woche organisiert, die am Dienstag, 12. März und Donnerstag, 14. März jeweils von 16 bis 18 Uhr auf dem Neuruppiner Schulplatz stattfinden werden. Die Fotos sollen mit entsprechender Einwilligung der abgebildeten Personen auf Plakaten und auf einer Internetseite veröffentlicht werden. „Wir zeigen uns als Bürgerinnen und Bürger öffentlich, stehen mit Gesicht und Namen für die Grundwerte unserer Demokratie ein. Das macht hoffentlich weiteren Menschen Mut, die bisher die schweigende Mehrheit sind.“

7. April 24: Nie wieder heißt nie wieder
Ostern vorbei, die Demo-Tour zieht weiter. Es ist noch viel zu sagen zu unseren Herzensangelegenheiten. Und die Plakate „Gesicht zeigen“ sind auch fertig, hoffentlich…

Petition jetzt zeichnen!

Befassung mit dem Verfahren der Grundrechtsverwirkung gegen offen rechtsextrem auftretende Personen vom 19.01.2024
Die Petition kann noch bis 06.03.2024 gezeichnet werden; bitte mitzeichnen und weit verbreiten; besten Dank!

Mit dieser Petition soll erreicht werden, dass sich der Deutsche Bundestag mit dem Entzug der Grundrechte von offen rechtsextremistisch auftretenden Personen gemäß Art. 18 Grundgesetz (GG) befasst. Sie soll der Bundesregierung und dem Bundestag ermöglichen, sich tatsächlich mit Art. 18 GG auseinanderzusetzen.
Begründung: Kein Platz für Rechtsextremisten! „Nie wieder“ ist jetzt!