Krach schlagen – eine Lärm-Minute für die Vielfalt!

Die Organisatoren der Versammlungen „Schöner leben ohne Nazis“ bitten alle Neuruppinerinnen und Neuruppiner, am Sonnabend einmal gehörig Krach zu schlagen.

„Wir möchten auch denjenigen eine Möglichkeit zur Meinungsäußerung geben, die – aus welchem Grund auch immer – nicht bei unseren Versammlungen sein können,“ heißt es dazu. Die Idee: Mittags um 12 Uhr für genau eine Minute Lärm erzeugen, was das Zeug hält. Dazu ist alles denkbar, was zum Krach machen taugt: Töpfe, Pfannen, Kochlöffel, Autohupen oder Schiffs-Sirenen, Pauken und Trompeten, Trillerpfeifen und Voovoozelas.
Während sich zwei Demonstrationszüge unter dem Motto „Vielfalt ist unsere Zukunft“ durch die Stadt bewegen und viele Menschen auf dem Schulplatz das Bühnenprogramm verfolgen, soll sich zur Mittagsstunde eine vielfältige Klangwolke über die Stadt erheben. „Ich stelle mir das vor wie die Geräuschkulisse, wenn bei der Fußball-WM das entscheidende Tor der deutschen Mannschaft fällt,“ erklärt Martin Osinski, Sprecher im Aktionsbündnis Neuruppin bleibt bunt. „Wenn vor hunderten Fernsehgeräten bei offenem Fenster der Riesenjubel ausbricht.“
Weil es aber am Sonnabend keinen Torschuss gibt, haben die Veranstalter die Mittagsstunde gewählt. Das Startsignal geben die Sirenen, die in Neuruppin jeden Sonnabend um 12 Uhr mittags getestet werden.
Das ist eine Protestform, die in Neuruppin noch nicht ausprobiert wurde. Ob sie funktioniert, wird der Versuch zeigen. In eine solche Krachminute kann man viel Energie legen. Viele in der Stadt sind sauer – über den Naziaufmarsch, über die Parkverbote, die Straßensperrungen, und was das alles kostet… Liebe Neuruppiner, lasst den Frust raus! Eine Minute ordentlich Radau soll sagen: Schöner leben ohne Nazis!