Die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Ruppin und das Aktionsbündnis Neuruppin bleibt bunt laden ein:
Synagogen in Brandenburg. Eine Spurensuche
Ausstellung in der Klosterkirche in Neuruppin
9. November bis 1. Dezember 2017
Ausstellungseröffnung:
Donnerstag, 9. November, 18:30 Uhr
Zur Eröffnung spricht die Kuratorin der Ausstellung, Dr. Elke-Vera Kotowski (Moses Mendelssohn Zentrum)
Anschließend ab 20 Uhr präsentiert die Evangelische Kirchengemeinde unter der Leitung von Matthias Noack mit dem „Ensemble 5Klang“ ein Programm mit jiddischer Musik und Geschichten aus der verschwundenen Welt der Shtetl Galiziens: „Amol is geven a shtetl…“
Öffnungszeiten der Klosterkirche:
Freitag, Samstag, Sonntag jeweils 12 bis 16 Uhr
In den heutigen Grenzen Brandenburgs (inklusive den Grenzstädten Frankfurt/Słubice Küstrin/Kostrzyn und Guben/Gubin) gab es bis in die 1930er Jahre in zahlreichen Städten und Gemeinden Synagogen, die vom einstigen religiösen jüdischen Leben zeugen. Fand der Gottesdienst seit dem Mittelalter meist in privaten Betstuben statt, dokumentieren seit Mitte des 19. Jahrhunderts stattliche Synagogenbauten die zunehmende Akzeptanz der jüdischen Minorität in der christlichen Mehrheitsgesellschaft. Dies wurde auch topografisch sichtbar, denn die Synagogenstandorte rückten seit dem Mittelalter immer näher in die Ortsmitte und damit in Sichtweite der christlichen Kirchen.
Ein Großteil der jüdischen Gotteshäuser wurde während des Novemberpogroms 1938 in Brand gesteckt oder, sofern sie unmittelbar an Nachbarhäuser grenzten, derart zerstört, dass sie ihrer Funktion als Versammlungs-, Lern- und Gebetsstätte beraubt waren. Dies war seit 1933 ein weiterer Schritt zur systematischen Verfemung und Vertreibung der Juden und der Zerstörung von Zeugnissen jüdischer Kultur und Religion – nicht allein in Brandenburg.
Nach der Teilung Deutschlands tat die politische Führung der DDR ein Übriges, die ehemaligen Stätten jüdischen Gemeindelebens der Vergessenheit anheim zu geben und damit einer kollektiven Erinnerung zu entziehen. Nur langsam und längst nicht an allen Orten wurde des einstigen jüdischen Lebens erinnert. Bis heute sind in manchen Orten jene Spuren fast vollständig verwischt, an anderen hingegen wieder – dank engagierter Bürger – sichtbar gemacht. In der Ausstellung Synagogen in Brandenburg. Spurensuche werden 46 Orte mit ehemaligen und heutigen Synagogen vorgestellt. (Text: MMZ)
Am 9. November 1938 wurden in der Reichsprogromnacht zahlreiche Synagogen und andere jüdische Einrichtungen zerstört. Die Erinnerung daran soll nicht in Vergessenheit geraten. In der Neuruppiner Klosterkirche zeigt eine Ausstellung die ehemaligen Standorte aller Synagogen in Brandenburg, darunter auch 5 aus dem heutigen Kreis OPR: Kyritz, Lindow, Neuruppin, Wittstock und Wusterhausen.
Wir danken dem Moses Mendelssohn Zentrum und der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Ruppin für die Hilfe bei der Realisierung der Ausstellung.