„All das Geschieht“ führt Publikum in bewegende Diskussionen

All das geschieht – szenische Lesung am 26.01.2025 im Alten Gymnasium Neuruppin

Am 28. Januar 2025 wurde die szenische Lesung „All das Geschieht“ im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal der Jugendkunstschule Neuruppin aufgeführt. Die Schauspieler:innen Angela Hundsdorfer, Alexandra Madincea, Paul Weismann und Lennard Conrad brachten die berührenden Worte von Hilde Laube und Roland Nordhoff, einem Liebespaar aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, eindrucksvoll auf die Bühne.

Einzigartiger Briefwechsel: Eindrücke aus dem Leben im Zweiten Weltkrieg

Die Lesung basiert auf einem einzigartigen Briefwechsel der Jahre 1938 bis 1946, der vollständig erhalten geblieben ist – eine Rarität, insbesondere angesichts der Herausforderungen und Zensur in Kriegszeiten. Ehrenamtliche der „Freien Altenarbeit Göttingen e.V.“ haben aus den über 4.000 Briefen und Postkarten eine etwa einstündige szenische Darbietung geschaffen, die nicht nur einen tiefen Einblick in das Leben während des Krieges gibt, sondern auch wichtige Fragen zur Gegenwart aufwirft.

Nachdenkliche Momente: Parallelen zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Die eindringlichen Worte und intensiven Dialoge rührten das Publikum zu Tränen und regten eine lebhafte Diskussion unter Moderation von Helene Weiß im Anschluss an die Lesung an. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die damalige Zeit Parallelen zur heutigen Gesellschaft aufweist. Besonders eindrücklich wurde die Problematik der Anziehungskraft populistischer Bewegungen und der Gefahr gesellschaftlicher Spaltung diskutiert. „Wie können wir aus der Vergangenheit lernen, um demokratische Werte und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu schützen?“ lautete eine der zentralen Fragen des Abends.

Zeitlose Botschaft: Veranstalter begeistert von der Resonanz

Die Veranstalter von „Neuruppin bleibt bunt“ zeigten sich begeistert über die Resonanz. „Es ist beeindruckend, wie zeitlos und relevant diese Briefe sind“, sagte eine Sprecherin der „Freien Altenarbeit Göttingen e.V.“. „Die Lesung verbindet persönliche Schicksale mit historischen Entwicklungen und eröffnet uns eine Perspektive, die uns auch heute berührt und nachdenklich macht.“

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