Das Aktionsbündnis Neuruppin bleibt bunt ruft auf zu einer Demonstration am Sonnabend, 9. November 2024 um 11 Uhr. Treffpunkt ist am Stolperstein für Regina Meyerhard vor dem Haus Neustädter Straße 46. Das Motto lautet „Antisemitismus tötet – gestern wie heute. Neuruppin mahnt und gedenkt der Opfer von Antisemitismus und Rassismus.“
Damit wird auch in diesem Jahr an die antisemitischen Pogrome des November 1938 erinnert. Gesteuert durch das nationalsozialistische Regime waren damals mehr als 1.400 Synagogen und Beträume, aber auch tausende jüdische Geschäfte und Wohnungen zerstört worden. Etwa 800 Juden wurden in jenen Tagen ermordet, 10.000 in Konzentrationslager gesperrt, bereits drei Jahre vor dem Beginn der systematischen Vernichtung der europäischen Juden.
„Es ist und bleibt notwendig, an die Gräueltaten der Nazis zu erinnern,“ betont Martin Osinski, Sprecher im Aktionsbündnis Neuruppin bleibt bunt. „Damals wie heute vergiften antisemitische Vorurteile das Zusammenleben.“
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80 Jahre nach der Machtübertragung an Hitler – keine Chance für Nazis!
Parallele Filmvorführungen in München, Weimar und Neuruppin
Mit dem Film „Blut muss fließen“ – undercover unter Nazis schlägt Regisseur Peter Ohlendorf am 30. Januar 2013 eine Brücke von den 1930er Jahren in die Gegenwart. „Blut muss fließen“ – undercover unter Nazis zeigt in erschreckenden Bildern, wie (neo)nazistische Konzerte in Deutschland und Europa des 21. Jahrhunderts die Radikalisierung von Neonazis voran treiben.
Eine Kurzfassung des Dokumentarfilms wird am 30. Januar – dem achtzigsten Jahrestag der Machtübertragung an Hitler –auf die Fassade der Feldherrenhalle in München projiziert. Dort hatte Hitler schon zehn Jahre zuvor versucht, sich an die Macht zu putschen. Ohlendorf will seine Aktion als Mahnung verstanden wissen. Auch heute sind (neo-) nazistische Umtriebe alltägliche Realität. Und genau wie damals werden die Zeichen ignoriert oder falsch gedeutet. Dramatischer Beleg dafür sind die Morde des Zwickauer Terror-Trios NSU und das skandalöse Versagen der Ermittlungsbehörden.
Exakt zur gleichen Zeit, abends um 18 Uhr wird der Film an weiteren Orten gezeigt, unter anderem in Weimar (Goetheplatz, vgl. http://www.bgr-weimar.de/cms/startseite.html ). In Neuruppin wird er im Schülercafé Tasca der Evangelischen Schule zu sehen sein. Das Aktionsbündnis Neuruppin bleibt bunt solidarisiert sich auf diese Weise mit Peter Ohlendorf und seiner Münchener Aktion. Ohlendorf war mit seinem Film im vergangenen November in Wittstock und Neuruppin. Die Vorführungen mit anschließender Diskussion erreichten mehrere hundert Menschen.
In jenen Novembertagen entstand die Idee, die Aktion an der Feldherrenhalle zeitgleich auch in Neuruppin durchzuführen, sie sozusagen zu spiegeln. Damit soll die überregionale Bedeutung des Films gewürdigt werden. Auch ein Jahr nach der Premiere auf der Berlinale 2012 hat noch keiner der öffentlich-rechtlichen Sender den Film ausgestrahlt.
Mittwoch, 30.01.2013, 18 Uhr, Café Tasca, Regattastraße 9, 16816 Neuruppin
http://www.gymnasium-neuruppin.de/index.php?oid=6&id=68&internid=114
http://www.filmfaktum.de/de/projekte-2/blut-muss-fliessen-der-film.html
Lesung: Das Zwickauer Terrortrio
Waffen, Morde, Banküberfälle und ein geheimnisvolles Leben im Untergrund – Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt terrorisierten über zehn Jahre das Land. Wie konnten sie sich zu eiskalten Mördern entwickeln? Wie schafften sie es, ein Leben im Verborgenen zu führen? Welche Rolle spielten dabei ihre Unter-stützer, welche die Sicherheitsbehörden? Chronologisch beschreiben die Autoren anhand von streng vertraulichen Akten, Interviews mit Sicherheitsexperten, Angehörigen der Opfer sowie Aussteigern die Aktionen der rechtsextremen Zelle.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Kurt Tucholsky Literaturmuseums mit dem Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit.
Mittwoch, 16. Januar 2013, 19:30 Uhr
Kurt Tucholsky Literaturmuseum, Schloss Rheinsberg, 16831 Rheinsberg
Eintritt 5,- / 3,- EUR
Maik Baumgärtner, Marcus Böttcher: Das Zwickauer Terrortrio. Ereignisse, Szene, Hintergründe. Verlag Das neue Berlin, 14,95 Euro.
In ihrem Buch zeichnen die Autoren chronologisch die Lebenswege der mutmaßlichen Mitglieder des Nationalsozialistischen Untergrunds nach. Sie beschreiben die Stationen des Trios bis in den Untergrund. Die „Zwickauer Zelle“ und ihre Protagonisten werden dabei stets vor dem Hintergrund des Neonazi-Milieus der 1990er Jahre gesehen, ideologische und praktische Vorbilder werden aufgezeigt. So lässt sich verfolgen, wie ein Netzwerk geknüpft und aufgebaut werden konnte, das zu einem nicht unwesentlichen Teil innerhalb des seit dem Jahr 2000 verbotenen internationalen „Blood and Honour“ -Netzwerks agierte.
http://www.tucholsky-museum.de/